Datenschutz ist Verantwortung – 7 Lessons Learned aus der Fallführungspraxis mit Comitas
In Projekten zur digitalen Fallführung wird oft über Verschlüsselung, Hosting oder Zugriffsrechte gesprochen. Doch wer den Alltag in sozialen Organisationen kennt, weiss: Datenschutz bedeutet weit mehr. In der Zusammenarbeit mit Verwaltungen, Beratungsstellen und Fachpersonen hat Comitas nicht nur IT-Lösungen entwickelt, sondern auch tiefere Einsichten gewonnen. Hier sind sieben Erkenntnisse, die aus der Praxis stammen – und bleiben.
1. Datenschutz scheitert oft an der Alltagslogik
Verletzungen des Datenschutzgesetzes oder der DSGVO-Vorgaben entstehen nicht nur durch Sicherheitslücken, sondern auch durch unklare Abläufe im Alltag. Wenn nicht klar ist, wo welche Sozialdaten liegen oder wer sie bearbeiten darf, helfen auch technische Schutzmassnahmen wenig. Datenschutz braucht Alltagstauglichkeit – sonst wird er umgangen.
2. Fachpersonen müssen Datenschutz intuitiv leben können
Gerade im Sozialwesen sind die Rollen vielfältig: Beratung, Administration, Qualitätssicherung. Datenschutz gelingt nur, wenn digitale Tools so gestaltet sind, dass sie sich der Praxis anpassen – nicht umgekehrt. Wer die Lösung versteht, schützt Daten ganz selbstverständlich.
3. Jedes Projekt bringt neue ethische Fragen mit sich
Die Umsetzung von digitalen Fallakten zwingt Teams dazu, über Verantwortung neu nachzudenken: Was gehört wirklich ins System? Wie viel Nähe zum Klient darf dokumentiert werden? Die Erfahrung zeigt: Datenschutz ist oft auch eine Frage von Haltung – und braucht Raum für Diskussion.
4. Datenschutz ist kein Thema „für später“
Oft wird Datenschutz erst am Ende eines Digitalprojekts geprüft. Doch in der Praxis zeigt sich: Wer Datenhoheit und Sicherheitsfragen von Anfang an mitdenkt, spart später viel Aufwand – und verhindert Konflikte. Eine klare Linie von der Planung bis zur Schulung ist entscheidend.
5. Technologische Lösungen allein lösen kein Vertrauensproblem
Auch die beste Fallführungssoftware ersetzt nicht das Vertrauen, das Klienten und Fachpersonen in die Organisation setzen. Datenschutz muss als Kultur verankert sein – nicht als Pflichtübung, sondern als Selbstverständnis.
6. Datenschutz braucht Fürsprecher – intern und extern
Damit Datenschutz gelebt wird, braucht es Menschen, die ihn vertreten: in der Projektleitung, im Fachteam, bei der IT. Das gelingt nur, wenn Datenschutz nicht isoliert behandelt wird.
7. Digitalisierung und Datenschutz müssen sich gegenseitig stärken
Digitalisierung im sozialen Bereich ist kein Widerspruch zum Schutz sensibler Informationen – im Gegenteil. Die besten Projekte zeigen: Wenn Systeme verständlich, konsistent und durchdacht sind, wird Datenschutz leichter, nicht schwerer. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Qualität.
Fazit
Datenschutz in der Fallführung ist keine rein technische Disziplin, sondern Ausdruck von Verantwortung. Wer ihn ernst nimmt, schafft Vertrauen, Stabilität und langfristige Qualität – für Klienten, Mitarbeitende und die Gesellschaft. Die Reflexion aus der Comitas-Praxis zeigt: Datenschutz ist nicht der Schlussstein der Digitalisierung, sondern ihr Fundament.
Gerne zeigen wir Ihnen unverbindlich in einer Demo die wesentlichen technischen Aspekte für eine sichere und datenschutzkonforme Lösung auf und unterstützen Sie ebenfalls bei organisatorischen Anpassungen.