Braucht eine Applikation wirklich ein Responsive Design?
Genau diese Frage wird in der Konzeptphase bei der Neuentwicklung von Applikationen im Vergleich zu früher immer häufiger gestellt. Wie immer stellt sich am Ende die Frage, ob all diese Mehraufwände wirklich gerechtfertigt sind. Wird meine Applikation wirklich auf dem Mobile angeschaut?
Bei Webseiten ist diese Frage inzwischen sehr klar zu beantworten und wird meist von Beginn an berücksichtigt.
Der Content bzw. die Menge der Informationen, die in einer Applikation dargestellt werden soll, ist im Vergleich zu einer Webseite meist ein andere und sollte entsprechend berücksichtigt werden. Zusätzlich sind der Benutzerkreis und das Einsatzgebiet zu berücksichtigen.
Auf den Inhalt kommt es an
Responsive Design bedeutet, dass die Applikation sich auf die verfügbare Anzeigegrösse des Bildschirms adaptiert. Der Content muss also so gestaltet werden, dass er auf den unterschiedlichsten Bildschirmgrössen (z.B. vom Smartphone, über das Pad bis hin zum grossen Desktopbildschirm) gut aussieht. Als eine Praxis hat sich dabei in den letzten Jahren der “Mobile First”-Ansatz etabliert: Immer vom kleinsten Display (in der Regel das Smartphone) ausgehen und somit auch den Content “Mobile First” überlegen.
Je kürzer und prägnanter zum Beispiel die Begriffe und Darstellungen in einer Aufzählungsliste sind, desto besser können unschöne Zeilenumbrüche im Design vermieden werden. Der Einbezug von Bildern und Icons ist hierbei ein bewährtes Stilmittel, um Informationen ohne Mehraufwand einfach darzustellen.
Oft werden die beiden Begriffe “Mobile First” und ” Responsive Design” im gleichen Zusammenhang genannt, es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied, dem man sich bewusst sein sollte. Das obengenannte Beispiel zeigt den Unterscheid klar auf. Das Responsive Design ist eine Designtechnik, die eine flexible Anpassung an jede Bildschirmgröße ermöglicht. Hingegen ist der Mobile-First-Ansatz die strategische und inhaltliche Planung und sollte als Struktur verstanden werden. Die Verknüpfung beider Elemente abgestimmt auf den Benutzerkreis ist bei der Entwicklung von Weblösungen von zentraler Bedeutung.
In der Praxis sehen wir drei Vorteile von dieser Kombination:
Fokussiertes, übersichtliches Design
Der erste Schritt besteht darin, die Bedürfnisse von Benutzern zu analysieren und basierend auf den gesammelten Daten die Elemente und Funktionen für die zukünftige Weblösung zu priorisieren. Die frühzeitige Priorisierung ermöglicht es, die Weblösung auf allen Geräten übersichtlicher zu gestalten. Die Fokussierung auf das Wesentliche für die kleinsten Bildschirme hilft einerseits, unnötige Elemente und Inhalte zu eliminieren, andererseits Elemente mit niedrigerer Priorität auf größeren Benutzeroberflächen, die mehr Speicherplatz anbieten, hinzuzufügen. Der Fokus ermöglicht es die Entwicklung zielgerichtet und zeitsparender vorzunehmen und reduziert etwaiges Reengineering.
Klug geplantes UX
Da das Design zuerst für mobile Geräte entworfen wird, werden alle mobilen UX-Komponenten schon zu Beginn des Projekts berücksichtigt. Das hilft, viele UX-Fehler zu vermeiden: nicht anpassbare Inhaltselemente, klein angelegte oder zu nah beieinanderstehende Klickbereiche, zu kleine mobil nicht lesbare Textformate und vieles mehr.
Schneller und kostengünstiger Designprozess
Die mobile Benutzeroberfläche wird für schwächere Browser erstellt, die normalerweise mehr Fehler bei der Anzeige von responsiven Inhalten verursachen. Wenn diese Fehler frühzeitig behoben werden, wird die reibungslose Weiterentwicklung garantiert.
Wählen Sie den richtigen Design-Ansatz für Ihr Webprojekt
Denken Sie daran, dass der Mobile-First-Ansatz kein Hype, sondern ein Muss ist, um das mobile Benutzererlebnis zu verbessen. Aber zur gleichen Zeit muss Ihr Unternehmen auch berücksichtigen, dass der Einsatz der Mobile-First-Strategie kein Ziel, sondern ein Mittel zum Ziel ist. Wenn der Mobile-First-Ansatz von Anfang an in Kombination mit dem Responsive Design ins Projekt integriert wird, vergrössern sich deutlich Ihre Chancen, hochwertige Mobile-Erlebnisse anzubieten.